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Herausforderungen als Gastfamilie: Wie kannst du sie überwinden?

Herausforderungen als Gastfamilie: Wie kannst du sie überwinden?

Einen internationalen Studenten oder Schüler zu beherbergen kann auf vielfältige Art bereichernd sein – von der Möglichkeit des kulturellen Austauschs bis hin zur Gelegenheit, das Leben eines jungen Menschen zu verändern – aber du triffst eventuell auch auf einige Herausforderungen. Wir sind hier, um dir im Umgang damit zu helfen.

Dein Gast hat Heimweh

Vorab solltest du dich daran erinnern, dass es ganz normal ist, wenn ein Schüler Heimweh bekommt, und es keinesfalls persönlich nehmen! Wenn dein Schüler richtig Heimweh bekommt und traurig ist, erinnere ihn daran, dass es normal ist, sich so zu fühlen. Gib ihm etwas Zeit, um traurig zu sein. Versuche, dich mit ihm hinzusetzen und ihn nach seinen Lieblingsdingen aus der Heimat zu fragen. Lass ihn von seinem Zuhause und seiner Familie erzählen. Stelle sicher, dass er in regelmässigem Kontakt mit ihnen steht.

Als nächstes könntest du eine lustige und neue Aktivität vorschlagen, die er entweder zusammen mit dir oder allein unternehmen kann. Dies kann den Schüler daran erinnern, warum es aufregend ist, so weit von Zuhause weg zu sein. Das kann ein Tagesausflug zu einer lokalen Sehenswürdigkeit, ein Spaziergang in der Natur, oder der Vorschlag, dass ein Freund aus der Schule deinen Gast besucht, sein.

Und erinnere den Schüler daran, viele Fotos zu machen, die er mit Freunden und Familie teilen kann – das hilft, den Fokus auf die neuen Erfahrungen zu legen, statt auf die Dinge, die er Zuhause verpasst.

Dein Gast mag dein Essen nicht

Der grösste Kulturschock kann manchmal aufgrund des ungewohnten Essens in dem neuen Land ausgelöst werden. Wenn der Schüler das von dir gekochte Essen nicht mag, nimm es nicht persönlich – es ist wahrscheinlich nur etwas, an das er sich gewöhnen muss.

Wie kannst du ihm dabei helfen, sich an die geänderte Küche zu gewöhnen? Zuerst hilft es, dem Schüler das gleiche Essen wie dir selbst zu kochen. Zusammen zu essen ist, wenn möglich, auch hilfreich, um Essen mit Gemeinschaft, Kultur und den Traditionen deiner Familien zu verbinden. Weitere Ideen und Tipps rund um gute Gerichte für Gastfamilien kannst du hier nachlesen.

Falls der Schüler einen Grossteil seines Essens unangerührt auf dem Teller lässt, frag ihn oder sie ob die Portion zu gross war. Befürchtestdu, dass dein Gast zu höflich ist, um zu sagen, dass er es nicht mochte? Beginne ein Gespräch über sein Lieblingsessen aus der Heimat. Wie würde er das Essen hier mit dem in seinem Heimatland vergleichen?

Wenn du dich immer noch schwer tust, schlage doch vor, dass dein Gast dir in der Küche helfen kann. So kann er sehen, was du genau kochst, genauso aber auch seinen eigenen Geschmack einbringen. Schlage zum Beispiel vor, dass ihr zusammen eines seiner Lieblingsgerichte kocht. Das ist auch eine grossartige Art und Weise, um euch gegenseitig besser kennenzulernen. Und es bedeutet, dass du nicht allein alles kochst!

Denk daran, dass Allergien oder bestimmte Diätvorschriften nicht das Gleiche sind, wie dein Essen nicht zu mögen. Nehme sie daher ernst. Versichere dich, dass du diese Einschränkungen vor Antritt deiner Gastgeberrolle kennst.

Die Sprachbarriere

Wenn es nicht irgendeine Art der Sprachbarriere gäbe, würde dein Gastschüler keinen Sprachkurs machen. Sei also nicht überrascht, wenn er zunächst ein paar Schwierigkeiten bei der Kommunikation hat!

Sollte dein Schüler schüchtern oder ruhig sein, wenn er ankommt, heisst das nicht automatisch, dass er dich nicht versteht. Es könnte sein, dass er nur noch nicht genug Selbstbewusstsein hat, um in einer anderen Sprache zu reden. Für gewöhnlich stellen Gastgeber fest, dass ein Gastschüler an Selbstvertrauen gewinnt, je mehr man mit ihm spricht. Schon bald wird er in der Lage sein, an dem Gespräch teilzunehmen. Denk nur daran, ihm auf Wegen offen und gastfreundlich gegenüber zu treten, die keine Übersetzung brauchen. Ein Lächeln, ihnen ihr Zimmer und Badezimmer verständlich zu erklären, ihnen Fotos oder Reiseführer zeigen, etc. sind eine grosse Hilfe.

Wenn es bestimmte Hausregeln oder Anleitungen gibt (zum Beispiel wie die Waschmaschine funktioniert oder wo der Erste Hilfe-Kasten ist), schreibe sie auf und hänge sie irgendwo im Haus auf. Auf diese Weise können Schüler sie mit Hilfe einer App viel leichter übersetzen und müssen sich nicht an alles erinnern und jede Regel oder Anleitung verstehen, während du mit ihnen sprichst.

Wenn dein Schüler mit dir spricht und du dich schwer damit tust, ihn zu verstehen – verfalle nicht in Panik. Bleib einfach ruhig und schlage ihm vor, dass er langsamer sprechen oder es aufschreiben soll.

Gastfamilien erzählen uns immer wieder, wie beeindruckt sie waren von den Fortschritten, den die Schüler oder Studenten in ihrer Zeit mit ihnen gemacht haben. Nach ihrer schweigenden Ankunft nehmen sie am Ende ihres Aufenthalts an einer kompletten Konversation am Esstisch teil. Lasse also weder bei dir noch bei deinem Schüler Frustration zu und lerne, einfach zu lachen, wenn es Schwierigkeiten bei der Kommunikation gibt – es ist alles Teil der Erfahrung.

Im Falle eines Notfalls oder einer wirklich wichtigen Erklärung benutze die Google Translate App, die Wörter versteht und sie in Echtzeit übersetzt.

Hausregeln aufstellen

Dies ist ein Punkt, um den sich Gastgeber am meisten sorgen: Wie legst man die Grundregeln für den Schüler oder Studenten fest? In vielen Fällen sehen die Gastfamilien, dass es tatsächlich keinen Grund zur Sorge gab. Gegenseitiger Respekt, Höflichkeit und einige grundsätzliche Regeln sorgen dafür, dass alles glatt läuft.

Was Grundregeln angeht, ist folgendes normalerweise nützlich: Beim Kommen und Gehen immer das Haus abschliessen, gemeinsam genutzte Bereiche sauber und ordentlich hinterlassen, nachts aus Respekt vor den Schlafenden leise sein, und dich immer wissen lassen, wenn dein Gast etwas ausserhalb der Routine macht (wie später als sonst nach Hause kommen oder am Wochenende verreisen).

Gewöhnlich ist das Schwierigste daran, eine Zeit festzulegen, in der du den Schüler zuhause erwartest (Tipp: Benutze keine Wörter wie Sperrstunde oder Ausgangssperre!). Diese Zeit sollte angemessen ausfallen und wird vermutlich vom Alter deines Schülers abhängen. Sei dazu bereit, mit deinem Schüler zu verhandeln und sprich mit anderen Gastgebern in unserem Netzwerk, um zu sehen, wie sie sich auf die passende Zeit geeinigt haben.

Wenn du merkst, dass Regeln gebrochen werden, oder Schüler die Sicherheit des Hauses oder anderer Mitglieder des Haushalts gefährden, mache ihnen klar, warum dieses Verhalten nicht akzeptabel ist. Schreibe es auf, um sicher zu gehen, dass sie es verstehen. So könnt ihr beide darauf zurückverweisen, wenn das Problem bestehen bleiben sollte.

Es kommt unglaublich selten vor, dass ein Schüler die gesetzten Regeln nicht befolgt oder alles andere als respektvoll und dankbar ist. Dennoch gibt es seltene Fälle, wo es passiert. Versuche, zunächst Tipps vorzuschlagen, die dem Schüler dabei helfen, sich an die Regeln zu erinnern und hinterlasse im Haus kleine Haftnotizen (z.B. „Nicht vergessen, die Tür beim Gehen abzuschliessen“).

Wenn du denkst, dass der Schüler dein Eigentum einfach nicht respektiert, kontaktiere seine Schule, sodass wir das Problem gemeinsam lösen können. Und denk daran, dass du in unserem Netzwerk immer um Tipps und Unterstützung von anderen Gastfamilien bitten kannst.

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