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Amerikanisches vs. Britisches Englisch – rund ums Essen

Amerikanisches vs. Britisches Englisch – rund ums Essen

Wir sind zurück mit einer weiteren Ausgabe von jedermanns Lieblingsreihe “Amerikanisches Englisch vs. Britisches Englisch”, und dieses Mal beschäftigen wir uns ausgiebig mit dem, was wir beide mehr als alles andere lieben: Essen. Wenn es darum geht, Essen in den USA oder Grossbritannien zu bestellen, kommen einem auffällige sprachliche Unterschiede in die Quere, wodurch die Entscheidung zwischen einem doppelten Cheeseburger oder einer Deep-Dish Pizza noch schwieriger wird. “Ain’t nobody got time for that”! Also lass uns die Tortillas von den Tacos trennen und all die Worte finden, welche du benötigst, bevor du deine Geschmacksnerven auf eine (transatlantische) Reise schickst.

DIGESTIVE BISCUIT VS. GRAHAM CRACKER

Tom: Wenn du in Grossbritannien lebst, hast du diese von Familien geliebten Kekse bestimmt schon mal gesehen: Sie werden traditionell zu einer Tasse Tee gereicht, in welche du sie dann eintunken kannst. Man zerbröselt sie auch, um damit den Boden für Käsekuchen zu machen. Was ist überhaupt ein Graham Cracker? Ist das eine Marke? Wer ist Graham?!

Martinique: Der Graham Cracker wurde 1829 von dem presbyterianischen Pfarrer Sylvester Graham erfunden. Ursprünglich wurde er als gesunder Bestandteil der Graham Diät angesehen – eine Diät, um diese *ähh* fleischlichen Gelüste zu unterdrücken. Heutzutage vervollständigt er einen der besten Lagerfeuersnacks der Welt: S’Mores! Man nimmt einfach einen Graham Cracker (bevorzugt mit Honiggeschmack), belegt diesen mit einem Stück Hershey’s Schokolade, packt dann einen über dem Feuer gerösteten Marshmallow darauf und schliesst das Ganze mit einem weiteren Graham Cracker ab, um so eins der besten Sandwichs in der Geschichte zu haben.

COURGETTE VS. ZUCCHINI

T: Bevor ein Gartenkürbis zu einem Gartenkürbis wird, ist er erstmal eine… courgette! Das ist die unfertige Version eines Gartenkürbisses, die wie eine Gurke mit seltsamen Enden aussieht. Das britische Wort stammt (nicht überraschend) vom Altfranzösischen courge, was sich wiederum vom lateinischen Wort cucurbita herleitet und mit der Endung -ette versehen wurde, um zu zeigen, dass es sich um eine kleinere Variante von etwas handelt. Wie -ito im Spanischen, nur französischer.

M: Das Wort Zucchini kommt vom italienischen Begriff zucchino, welcher “kleiner Kürbis” bedeutet. Das macht Sinn, da die Zucchini, die wir kennen und lieben, eigentlich eine Sorte Sommerkürbis ist, den die Italiener züchteten. Auch wenn die französische Küche sehr vornehm und so weiter ist, ist das Bestellen von Zucchini mit allerhand italienisch-aussehenden Gesten doch viel lustiger. (Und courgette klingt wie etwas, das alte Damen tragen.)

CORIANDER VS. CILANTRO

T: Ich gebe zu, dass cilantro viel exotischer klingt als coriander, aber wie immer stammt das britische Wort aus einer soliden, kultivierten und klassischen Quelle. Dieses Mal ist es der altgriechische Begriff koriannon, da die Griechen wussten, wie man anständig mit (wahrscheinlich) Koriander kocht.

M: Wir verwenden  das Wort coriander eigentlich auch, aber wenn man hier sehr spezifisch sein möchte, dann wird die ganze Pflanze plus ihre Blätter als cilantro bezeichnet und die Samen sind coriander. Die Amerikaner kennen cilantro vor allem aus unserer Guacamole und Salsa, da nichts mehr “amerikanisches Essen” aussagt wie mexikanische Vorspeisen.

PEPPER VS. BELL PEPPER

T: Das ist wohl eins der umstrittensten Gemüse dieser Welt. Innerhalb Europas hat es je nach Land einen anderen Namen, um es von anderen Arten an Schoten auf dem Markt zu unterscheiden. In Grossbritannien nennen wir es pepper, da es die erste Schote sein muss, welche wir zu Gesicht bekamen. Als es mehr Schoten gab, haben wir ihnen einfach neue Namen gegeben.

M: Das ist doch offensichtlich: Wir nennen bell peppers, bell peppers, da diese wie bells (Glocken) aussehen. Weisst du noch, wie wir als kleine Kinder auf einer Wiese sassen und in den Himmel starrten, um Wolken zu finden, die wie ein Dinosaurier, ein Hund oder ein Pandabär mit einem Lichtschwert aussahen? Nun, ich denke, jemand hat genau dasselbe gemacht, als er die bell peppers benannte.

ICE LOLLY VS. POPSICLE

T: Popsicle? Ernsthaft? Das klingt wie der Name einer Girl-Band aus den 1990ern. In Grossbritannien ist lolly die Kurzform für lollipop, ein Wort das wiederum von lolly stammt, was Zunge in einem alten britischen Dialekt bedeutet, und ebenfalls das Wort pop, was alle süssen Dingen bezeichnet. Daher ist ein lollipop ein leckbares süsses Ding. Ich bin sicher, vor 100 Jahren hat es Sinn ergeben.

M: Lolly ergibt keinen Sinn. Das ist, als würde jemand versuchen “LOL” niedlicher klingen zu lassen, und das geht einfach nicht. Pop bezieht sich auf etwas Süsses oder fantastische Musik und sicle stammt von icicle, wonach es auch genau aussieht. Jeder hat schon mal versucht, einen icicle (Eiszapfen) anzulecken, also macht es durchaus Sinn, dass eine der liebsten Sommerspeisen der Amerikaner so ähnlich ist, wie das, was viele Leute angeleckt und wahrscheinlich ihre Zunge dran festgefroren haben. (Wenn du alle am Wasserspender beeindrucken möchtest, erwähne den damals erst 11 Jahre alten Frank Epperson aus Kalifornien, den Erfinder der ice pops: Zu Anfang des 20. Jahrhunderts hat er aus Versehen Wasser mit Limonadenpulver und einem Löffel draussen stehen gelassen und  über Nacht ist alles gefroren. Der Rest ist süsse, süsse Geschichte.)

CANDY FLOSS VS. COTTON CANDY

T: Wenn du in den Vereinigten Staaten lebst, musst du einfach irgendwann etwas davon probieren, also lass uns dies gleich klarstellen: Wenn du in Grossbritannien nach cotton candy fragst, wird dir das viele spöttische Blicke einbringen. Dieser Begriff ist so amerikanisch, das es schon wehtut. Candy bezeichnet süße Sachen (obwohl wir es verwirrenderweise in Grossbritannien nicht für alle Süssigkeiten verwenden) und floss stammt von dem französischen Wort floche, was sich auf Seidenfäden bezieht. Unsere Worte sind so vornehm.

M: Floss?!?! Ernsthaft? Floss erinnert mich an dental floss (Zahnseide) und wann möchte man schon an seinen Zahnarzt erinnert werden, wenn man all die Dinge isst, welche Zahnmediziner für gefährlich halten. Cotton candy ist der perfekte Name – es sieht aus wie cotton (Baumwolle) und doch kannst du es essen. GENIAL!

Bild von Heather Katsoulis, Flickr /  Creative Commons

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