Wie du in 10 einfachen Schritten dein Englisch verbessern kannst
Wenn du Englisch lernst, ist es unglaublich wichtig, an einen Punkt zu gelangen, an dem du die Sprache sicher und fließend sprechen kannst. Es gibt schlicht keinen Ersatz für die Anwendung deiner Sprachkenntnisse in Echtzeit, im wahren Leben, in echter Kommunikation mit anderen Menschen – und es gibt auch nichts, was mehr Freude macht.
Unabhängig von deinem jetzigen Kenntnisstand, sagen wir dir, wie du in zehn einfachen Schritten dein gesprochenes Englisch verbessern kannst. Los geht’s!
1. Einfach nachsprechen
Die meisten Menschen denken beim Fremdsprachenlernen an Bücherstapel, Merklisten und Karteikarten für das Lernen von Vokabeln. All diese Dinge sind auf ihre Art nützlich und hilfreich, daher solltest du sie nicht außer Acht lassen.
Aber was viele vergessen – oder sich zunächst einmal nicht zutrauen – ist die aktive Seite des Sprachenlernens: das Erforschen und Ausprobieren, das Spielerische, Dinge wie Zuhören und Wiederholen.
Studien zeigen, dass Nachahmung, also Imitation, eine der besten Methoden zur Verbesserung deiner Fremdsprachenkenntnisse ist. Anderen zuzuhören und zu wiederholen, was sie gesagt haben – und wie sie es gesagt haben, also mit Nachahmung der Tonlage, Wortwahl und Sprachmelodie – gehört zu den effektivsten Arten, Fortschritte zu machen, und Spaß macht diese Imitation obendrein.
2. Vermeide das Lernen einzelner Wörter ohne Zusammenhang
Bist du es auch leid, Listen unregelmäßiger Verben auswendig zu lernen und dennoch das Gefühl zu haben, dass du sie immer noch nicht sicher gebrauchen und einsetzen kannst?
Dann ist es Zeit, deine Lernstrategie zu ändern. Von nun an versuchst du, komplette Ausdrücke und Wendungen zu lernen – man nennt das auch Lernen in Blöcken, oder im Englischen, chunks.
Stell dir neue Ausdrücke und Wendungen als Einheiten vor, die du nicht teilen kannst. Höre sie dir im Zusammenhang an und wiederhole das Gesagte. Versuche, die Grammatik und auch die Bedeutung der einzelnen Wörter für den Moment zu vergessen und stattdessen den gesamten Ausdruck zu verwenden, bis er sich natürlich anfühlt und in dein Repertoire übergeht.
Gehe das Lernen pragmatisch an und mach es wie beim Kopieren und Einfügen am Computer (“copy paste”). Merke dir, was du hörst, ohne dir unnötige Hürden zu schaffen. Das bedeutet zum Beispiel, einen Satz wie “I need water” als Ganzes zu lernen, statt ihn Wort für Wort zu übersetzen und zunächst zu lernen, wie man das Verb “need” konjugiert, bevor du den Satz benutzt.
3. Wende das Gelernte immer sofort an
Wenn es eine Sache gibt, die unserem Gehirn Freude macht, dann ist es, sich nützlich zu fühlen. Unser Hirn mag es nicht, Zeit mit Informationen zu verschwenden, die wir dann nicht benutzen. (Vielleicht ist das auch der Grund, wieso du deine Vokabeln oft so schnell wieder vergisst, obwohl du tapfer gelernt hast!)
Deswegen hier ein Tipp: auch wenn du allein in deinem Zimmer sitzt, solltest du jeden neuen Ausdruck oder Satz, den du vor dir hast, immer als Erstes laut lesen, und zwar sofort. Wiederhole ihn mehrmals, bis du die Wendung oder den Satz aufsagen kannst, ohne noch einmal aufs Blatt schauen zu müssen.
Und wenn du dann noch drei Sätze aufschreibst, in denen der neue Ausdruck vorkommt, ist das umso besser! Denn das ist der Moment, wenn du aufhörst, auswendig zu lernen, und stattdessen anfängst, die Sprache zu benutzen und anzuwenden.
4. Sei ein Schauspieler
Schauspieler haben eine Mission: sie lernen einen Text und müssen dann die Leute überzeugen, dass dieser Text real ist. Das tun sie, indem sie Gefühle, Übertreibung, Wiederholung und Übung einsetzen. Lass dich von deinen Lieblingsschauspielern inspirieren und mach es genauso.
Wir schlagen dir folgendes Spiel vor: Wenn du allein bist, nimm ein Blatt Papier und schreibe einen englischen Ausdruck oder Satz auf – es ist ganz egal, worum es geht.
Wähle irgendetwas, was du lernen willst. Dann liest du diesen Satz so oft laut vor, bis du ihn ohne Blick aufs Papier aussprechen kannst. Als Nächstes versuchst du, denselben Satz mit unterschiedlichen Emotionen aufzusagen.
Keine Angst vor Übertreibungen! Nach einer Weile hast du dich an den Klang des Satzes gewöhnt und must gar nicht mehr darüber nachdenken. Das Ganze kannst du mit allen beliebigen Begriffen, Ausdrücken und Sätzen wiederholen.
5. Höre anderen zu, und zwar ebenso oft und so lange, wie du sprichst
Vielen Menschen, die Englisch lernen, tun sich mit dem Sprechen schwer, und das hat vor allem drei Gründe: ihr ausländischer Akzent ist ihnen peinlich, sie erinnern sich genau dann nicht an die wichtigen Wörter, wenn sie sie brauchen, und sie verstehen manchmal die Antwort eines Muttersprachlers nicht, was zu peinlichen Situationen führen kann.
Die Lösung: mehr Englisch! Nimm so viele Songs, Fernsehserien, Dokumentarfilme, Akzente und Gespräche mit, wie du kannst. Das hilft dir mit der Zeit, zu verstehen, wie das Englische in unterschiedlichen Ländern und Regionen, bei unterschiedlichen Menschen klingt.
Außerdem wird dir dabei schnell klar, dass viele Ausländer in allen Teilen der Welt mit Akzent sprechen und trotzdem von den Muttersprachlern gut verstanden werden. Auch mit Akzent kann man effektiv kommunizieren. Warum also sollte dir das nicht auch gelingen? Ein ausländischer Akzent ist kein Weltuntergang – er beweist nur, dass du mutig genug warst, etwas Neues zu lernen!
6. Höre dich selbst sprechen und hol dir Feedback von Muttersprachlern
Manche Fremdsprachenlerner sind so schüchtern und unsicher, dass sie das Sprechen immer wieder aufschieben und gar nicht erst versuchen, eine Unterhaltung zu meistern. Nach monatelangem Lernen und Üben wird ihnen irgendwann klar, dass sie sich selbst noch nie in der neuen Sprache sprechen gehört haben!
Aber es ist wichtig, dass du die Aussprache, das Sprechen einfacher Wendungen und Sätze vom ersten Tag an übst – und zwar laut, nicht nur still in deinem Kopf. Du sollst dich selbst sprechen hören. Du sollst hören, wie Englisch klingt, wenn du es sprichst.
Eine gute Methode ist, dich selbst aufzunehmen, wie du einfache Texte vorliest. Das hilft dir gleich doppelt: Zum einen fängst du an, dich daran gewöhnen, dass aus deinem Mund Englisch kommt.
Die Sprache wird weniger fremd. Zum anderen kannst du solche Aufnahmen aufbewahren und auf diese Weise später deine eigenen Fortschritte hören. Du wirst staunen, wie großartig deine Fortschritte sind!
Es ist ebenfalls wichtig, dass du jemanden findest, der dir Feedback zu deiner Aussprache gibt. Im Idealfall ist das ein Muttersprachler. Die allerbeste Möglichkeit, schnell große Fortschritte zu machen, ist natürlich ein Englischkurs bzw. Sprachaufenthalt im englischsprachigen Ausland, wo du laufend Feedback bekommst – im Unterricht, beim Einkaufen oder Ausgehen und selbst von deiner Gastfamilie.
Man lernt am besten, wenn man ganz in die Sprache eintaucht und sie Tag für Tag um sich herum hört, denn in einer solchen Situation ist das ganz normale Alltagsleben voller Lernmomente. Und je mehr du deine neu erworbenen Sprachkenntnisse im Alltag und im Umgang mit Muttersprachlern aller Art anwendest, desto schneller wirst du Fortschritte erzielen und erleben.
Wenn du diese Möglichkeit nicht hast, solltest du dafür sorgen, von Menschen in deiner Umgebung laufend Feedback zu bekommen: das können deine Lehrer oder ein Tutor sein, oder auch Muttersprachler, die du kennst.
7. Bilder helfen
Visuelles Lernen funktioniert sehr gut und wird immer beliebter. Die Forschung zeigt, dass Bilder, die wir mit Wörtern assoziieren, uns helfen, uns Dinge viel schneller und effizienter zu merken. Das wiederum bedeutet, dass auch das Sprechen einfacher wird.
Wenn du dir das nächste Mal einige neue Ausdrücke merken willst, verwende entweder ein eigenes Bild oder eins, das du in der Google-Bildersuche gefunden hast , um dieses Vokabular darzustellen.
Eigene Bilder für deine Karteikarten oder dein Notizbuch auszuwählen kann der Schlüssel zu effektivem Lernen sein. Du wirst dir die entsprechenden Wörter leichter merken; probiere es aus!
8. Erzähle dein Leben
Dein Gehirn merkt sich neues Vokabular eher, wenn du es auf dein eigenes Leben anwendest und möglichst einen persönlichen Bezug herstellst. Aus diesem Grund ist es clever, dich bei jedem neu gelernten Ausdruck zu fragen: “Wie und wann würde ich diese Worte in meinem eigenen Leben verwenden? In welchem Zusammenhang könnte ich so etwas sagen?”.
Das hat zwei Vorteile: zunächst einmal gibt es dir das Gefühl, dass du nützliche, sinnvolle Dinge lernst, was dabei hilft, Frustration zu vermeiden. Zum zweiten machst du dir dein Leben leichter, denn wenn du das nächste Mal über dich sprechen sollst, über deine Erinnerungen und Erfahrungen, bist du bestens vorbereitet, weil du das schließlich dauernd übst!
9. Fang an, zu singen
Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass der Teil unseres Gehirns, der für Musik zuständig ist, ebenfalls aktiv ist, wenn wir Sprache verarbeiten. Englischlerner, die häufig englischsprachige Musik hören, haben tendenziell eine bessere Aussprache und verstehen andere Sprecher besser – denn das Englische fühlt sich durch die Gewohnheit natürlicher an (hier sind übrigens einige Musiker und Bands, die du dir anhören solltest).
Singen ist eine fantastische Methode, in eine gute Stimmung zu gelangen und gleichzeitig deine Englischkenntnisse und die Aussprache zu verbessern. Wenn du das nächste Mal einen Song hörst, der dir gefällt, suche den Songtext im Internet und lies beim Anhören mit.
Dann wiederhole das Ganze, aber sing diesmal selbst mit. Achte darauf, wie die Wörter ausgesprochen werden und versuche, das zu imitieren, was du hörst, so genau wie möglich. Es wird nicht lange dauern, bis du automatisch mitsingst und den Text gar nicht mehr brauchst.
10. Setze Prioritäten und realistische Ziele
Du kannst jeden deiner Mitlernenden fragen: “Wieso lernst du Englisch?” Die Antworten werden wahrscheinlich sehr unterschiedlich ausfallen, aber die meisten Leute werden Dinge sagen wie: “Weil ich mich im Job verbessern will/eine bessere Stelle bekommen will”, “Weil ich nach London ziehen möchte”, “Weil mein Partner Englisch spricht” oder “Weil ich die Sprache liebe.”
Glaubst du, irgendjemand würde auf die Frage antworten: “Ich will Englisch lernen, weil ich die Sprache perfekt beherrschen möchte”? Höchstwahrscheinlich nicht. Behalte immer im Kopf, dass dein Ziel eine funktionierende, effiziente Kommunikation sein sollte, nicht Perfektion.
Konzentriere dich darauf, in der Lage zu sein, die Dinge zu sagen, die du sagen willst. Das bedeutet auch: Spreche, sobald du kannst und so viel wie du kannst.